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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 24

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
24 Griechische Geschichte. Meer vorgelagert, das an der groen Halbinsel Chalcidice mit den drei Vorsprngen Akte (hier das Vorgebirge Athos), Sithonia und Pallene westlich den thermaischen, ostlich den strhmonischen Meer-bnsen bildet. Vom thracischen Meer gelangt man durch den Hellespont, der schmalen Meerenge zwischen Asien und dem thracischen Chersonnes (mit den Stdten Sestus und Abydus) in die Propontis (Marmara-meer) und durch den Bosporus in das Schwarze Meer (Pontus Euxinus). Inseln Im Westen Griechenlands liegen die sieben jonischen Inseln, ^Meeres.^"unter denen die wichtigsten sind: das seetchtige Korcyra (Korsn), eine Kolonie von Korinth, Leuks. das jetzt dem kleinen Jthaka den Ruhm streitig macht, die Heimat des Odyssens zu sein, Kephallenia und das waldreiche" Zakynthus (Zante). Diese Inseln wie die ganze Westseite, die bei Griechenland im Gegensatz zu Italien von der Natur weniger be-gnstigt ist, konnte eine entscheidende Bedeutung fr die Entwicklung hellenischer Kultur nicht gewinnen. Jnsew Die Inseln des gischen Meeres teilt man in zwei Gruppen, in ^Merc?"die Sporaden, d. h. die zerstreut liegenden, und in die Cykladen, d. h. die im Kreise (ev xvxkcp) um Delos liegenden Inseln. Sporaden. 1. Die Sporaden 1): Auer den schon erwhnten Inseln Salamis und gina im saronischen Meerbusen liegt zunchst dem Festlande die langgestreckte Insel Euba (gutes Rinderland) mit ppigen Weiden; sein nrdlichster Punkt ist das Kap Artemisinm. Aus Euba ist die durch seine Erzgruben bekannte Stadt Chalcis sowie Eretria zu nennen. Im thracischen Meere liegen das goldreiche Thasos, das vulkanische Lemnos, ferner Im-bros und Samothrake, der Hauptsitz eines weitverbreiteten Geheimdienstes, des Kabirenknltns. An der kleinasiatischen Kste liegen Tenedos, das schne Lesbos mit Mytilene und Methymna, die Heimat des Dichters Alcaeus und der Dichterin Sappho, Chios, das den besten griechischen Wein erzengt, Sa mos, das durch seine keramische Industrie berhmt ist, Patmos. der Verbannungsort des hl. Johannes, Kos, dem sknlap geweiht, und das handelsgewaltige Rhodos. Im Sden schlo Cypern, das dem Kupfer und der Cypresse den Namen gab, mit den (Stdten Citinm und Salamis, und die grte griechische Insel Kreta, die von den weien Kreidefelsen auch Kandia genannt wird, mit dein Jdagebirge die Inselwelt ab. Infolge seiner Lage zwischen Europa, Afrika und Asien wurde letztere Insel frh der Sitz einer entwickelteren Kultur, von der die Ausgrabungen ein berraschendes Bild ergaben2). Sdlich von den Cykladen liegen Thera und Melos (Venus von Milo!), zwei vulkanische ') Als Sporaden bezeichnet man gewhnlich die an der kleinasiatischen und thrakischen Kste gelegenen Inseln. Hier ist der Ubersicht halber der Begriff im weitesten Sinne genommen. '-) Siehe S'. 28 f.

2. Allgemeine Weltgeschichte - S. 25

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Land und Leute Griechenlands. 25 Inseln, nrdlich Skyros, wo Theseus ermordet und Achilles als Knabe in Mdchenkleidern versteckt gehalten wurde. 2. Die Cykladen: liegen im Kreise um Delos, das nach der Sagecykladen. einst nnstt umhertrieb, bis Apollo und Diana hier geboren wurden und die Insel von Apollo gefestigt wurde. Am Haseu stand das Heiligtum des Apollo. Delos wurde religiser Mittelpunkt der Cykladen. ja des ganzen jonischen Stammes. Aus Delos durfte keine Leiche bestattet werden. Der ruhige Sund bei Delos machte die Insel zu einem bedeutenden Han-delshaseu. Die bekanntesten Cykladen sind das marmorberhmte Paros und das an Wein reiche Naxos, die Dionysosinsel. Heute ist Syros (Syra) mit seinem Handelshafen die wichtigste Insel. 24. Die Bewohner. In betreff der ltesten Bewohner Griechen-lands ist die geschichtliche Forschung vor der Hand noch auf Vermutungen angewiesen. Spuren weisen allerdings auf eine Besiedelung einzelner Teile durch verschiedene kulturell entwickelte Völker Hin, unter denen der Einflu der Karer in Kreta in derjenigen Periode, die man als die Zeit der Kamareskultur >) bezeichnet, am deutlichsten hervortritt. Vielleicht ist die Vermutung berechtigt, da die Menschen der lteren kretischen und der srhmykenischen Kultur derselben nichtgriechischen Rasse angehrten. Was die Griechen selbst der die vorhellenische Bevlkerung der Pelasger als ursprnglicher Bewohner oder Autochthoueu berichten, ist unhaltbar; im einzelnen enthlt die ganze sog. Pelasgersrage noch groe Unklarheiten. Von Norden wanderte dann der arische Volksstamm der Hellenen einh-aenen. und drang von da aus wohl in einer vordorischen Wanderung der die Inseln des gischen Meeres vor. So wren dann die Vertreter der auf die lteste folgenden kretischen Kulturperiode ebenso wie die Trger der jngeren mykenischen Kultur Angehrige derselben Rasse, nmlich Griechen. Einen gemeinsamen Namen sr die einzelnen kleinen Vlkerschaften, in die sie sich wegen der Zerrissenheit des Landes spalteten, gab es anfangs nicht. Homer nennt sie nach einem der damaligen Hauptstmme Acher, wosr er zuweilen auch Argiver oder Danaer setzt. Spter nennen sich die Griechen selbst Hellenen, während dieser Name bei Homer nur die Bewohner der thessalischen Landschaft Phtiotis bezeichnet. Die Rmer nennen die Bewohner Griechenlands Graeci entweder von der kleinen Land-schaft Graike in Epirus bei Dodona.. mit deren Bewohnern sie zuerst in Berhrung kamen, oder von dem botischen Volke der Graer, die anscheinend an der Grndung der alten Kolonie Kyme in Campanien beteiligt waren. Davon haben wir das Wort Griechen gebildet. An das Wort Hellenen knpften die Griechen zur Erklrung des Ursprungs die Sage von Den-kalion und Pyrrha, die einen Anklang an die Sintflut darstellt, und deren Shnen Hellen und Amphiktyon, von denen Hellen der Stamm- !) Vgl. 6. 28.

3. Allgemeine Weltgeschichte - S. 26

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
26 Griechische Geschichte. vater der Hellenen wurde. Die Sage sollte auch die Entstehung der drei Stmme der Dorier, Jonier und oler erklären. Die drei Stmme unterschieden sich durch ihren Charakter, ihr Zusammenhalten, gewisse Be-Sprache.sonderheiten und Einrichtungen und durch ihre Sprache. In der Sprache, die einen Zweig der indogermanischen Sprache bildet, waren die Dia-lekte der Jonier und Dorier am schrfsten ausgeprgt. Alle, die nicht dorisch oder jonisch redeten, nannte man oler. Die meisten Mund-arten bestanden aus einer Mischung mehrerer Dialekte. Von grter Bedeutung ward das Attische, das der Bedeutung Athens als geistigem Mittelpunkte Griechenlands entsprechend die Literatur beherrschte. Aus dem Attischen entwickelte sich in der hellenistischen Zeit eine gemeingriechische Sprache (?/ xoirij seil. dikextog) als Weltsprache. L Die griechische Vorzeit oder das mukenifche Zeitalter 25. Die Ausgrabungen. Die primitive Stuse der ltesten gi-schen Kultur ist durch die Berhrung mit derjenigen hheren Kultur ber-wunden worden, die vom Orient her aus die Inseln und das Festland von Griechenland einwirkte und der kretisch-mykenischen Periode im 2. Jahrtausend ihr Geprge gab. der die Zustnde dieser Zeit sind wir dank den Ausgrabungen Schliemauus und anderer'forscher nunmehr so unterrichtet, da das 2. Jahrtausend v. Chr. fr uns Geschichte ist und wir es wagen knnen. Mythisches und geschichtlichen Kern zu sondern. Schliemann. Heinrich Schliemann, geb. 1822 als Sohn eines Pfarrers in Meck-lenbnrg, mute wegen rmlicher Familienverhltnisse das (Studium aufgeben und kam mit 14 Jahren in ein kleines Krmergeschft als Lehrling. Wie er selbst schreibt, hrte er nicht auf. Gott zu bitten, er mge in seiner Guade ihm das Glck gewhren, einmal Griechisch lernen zu drfen. Seine schwchliche Gesundheit zwang ihn nach einigen Jahren, den Kauf-maunsbernf aufzugebeu, und er wurde Schiffsjunge. Aus einem Schiffe bruch an der hollndischen Kste gerettet, trat er als Laufjunge in ein Amsterdamer Geschft. Die geistige Mue bei seinen Gngen benntzte er. mit dem Heft in der Hand, sich fortzubilden. So lernte er aus sich und daneben durch Privatunterricht mehrere Sprachen. Als er dann spter im Dienste des Amsterdamer Handelshauses Schrder & Co. rasch emporstieg und sich ein Vermgen erwrb, glanbtt er nunmehr ganz seinem Lieblingsstudium, der Altertumswissenschaft, leben zu knnen. Nach einer Weltreise lie er sich in Paris nieder. Dann besuchte er zum ersten Male die klassischen Sttten, die ihn hernach so berhmt machten. Spter wohnte er in Athen, wo er auch (f 1890) begraben liegt. Unablssig

4. Allgemeine Weltgeschichte - S. 28

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
28 Griechische Geschichte. Homer schildert. Die Frauengemcher sind gnzlich abgesondert. Vordem Lwentor befindet sich die Anlage einer knstlichen Terrasse, die von einem Steinringe eingeschlossen wird: die Begrbnissttte. Auf den Grbern standen zum Teil noch erhaltene Stelen. Hier sind sechs Schacht-grber ausgegraben, die Familiengrber gewesen sind. Die Leichen, die anscheinend einbalsamiert worden sind, waren mit Gold frmlich berschttet. Mehrere Goldmasken haben sich gefunden, von denen eine wohlerhalten ist. Kinderleichen waren ganz in Goldblech eingehllt, die kleinen Fingerngel konnte man noch erkennen. Prunkschwerter, Dolche, Lanzen und Pfeile, Becher, Diademe. Perlen und andere Kostbarkeiten, wie sie der Lebende liebte, waren als Beigabe gegeben. Berhmt ist ein Becher, der fast genau dem von Homer beschriebenen des alten Nestor gleicht1). Am Fue des Burgberges breitete sich die Unterstadt aus, wo die Untertanen wohnten, die in Kriegszeiten mit ihrer Habe in die Burg flchteten. Hier sind bemerkenswert die Kuppelgrber, die jnger als die um 1500 angesetzten Grber der Terrasse sind. Sie wurden bei der Entdeckung von Schliemann flschlich als Schatzkammern angesehen. Das zuerst ausge-grabene und prchtigste wurde von Schliemann das Schatzhaus des Atreus" genannt. Diese Kuppelgrber bestanden aus einem fr den Toten-kultus bestimmten Rundbau und einer kleineren sich anschlieenden qnadra-tischen Felsenkammer, dem eigentlichen Grab. In dem Schatzhans des Atreus war nichts Bemerkenswertes enthalten, dagegen sind in einem Klippel-grab von Vaphio bei Amykl in Lakonien zwei herrliche Goldbecher mit wundervollen Tierszenen gesunden. Ans dem einen ist das Einsangen von Stieren mit einem Netz Und das wilde Gebaren wtender Stiere, auf dem anderen sind drei weidende Stiere dargestellt, während der vierte gefesselt abgefhrt wird. grabungen ne besondere Bedeutung beanspruchen die Allsgrabungen auf Kreta, aus Kreta. Schon in der ersten Hlfte des 2. Jahrtausends finden wir hier eine Kultur, die durch die Palastbauten wie die Leistungen der Keramik eine anerkennens-werte Hhe bekundet. Diese ltere kretische Kultur bezeichnet man nach dem ersten Fundort der Tpferwaren bei dem Dorfe Kamares am Abhang des Ida als Kamaresknltur. Dieser Periode folgte die mit der my-kenischen gleichzeitige und inhaltlich verwandte Kultur. In dieser Zeit entstanden die gewaltigen durch die Ausgrabungen in ihren Maen blogelegten Palste in Knosos, Phstos und an anderen Stellen. Das Fehlen gewaltiger Festnngsmanern bei diesen Anlagen weist ans frh geordnete Zustnde hin. Als Schpfer eines Rechtsstaates bezeichnet die J) Ii. Xi, 632ff.: Auch ein stattlicher Kelch, den der Greis mitbrachte von Pylos: Welchen goldene Buckeln umschimmerten; aber der Henkel Waren vier, und umher zwei pickende Tauben an jedem. Schn aus Golde geformt; zwei waren auch unten der Boden.

5. Allgemeine Weltgeschichte - S. uncounted

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Allgemeine Weltgefcftichfe von Dr. R. Grilling, Dr. k. Pigge und Dr. 5. P. Widmann. zugehriger illustrierter flbrify der Kunftgefchichte ilt besonders erschienen. Georg-Eckert-Institut fr internationale Schulbus' ? orschmi Braunschweig * Bibliothek " as w<r Nati Uch Titut \ ' i\ L [c Mfdj \^sc^y mnlter in Wer. der Hfchendorftschen Verlagsbuchhandlung.

6. Allgemeine Weltgeschichte - S. 30

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
30 Griechische Geschichte. zu gemeinsamem Vorgehen wie znm Zuge gegen Troja. Da diese Stadt in mykenischer Zeit zerstrt wurde, ergibt sich aus Schliemanns Ausgrabungen. Ihr Untergang hngt vielleicht mit der kolonialen Ausbreitung der Griechen zusammen, die damals schon der die Inseln und das kleinasiatische Kstenland sich erstreckte. Die Bevlkerung wohnte in Drfern, und der grte Teil trieb Ackerbau. Daneben gab es eine Industrie, vor allem wurde Erzgieerei und, wie sich aus zahllosen Ton-scherben ergibt, die Tpferei betrieben. Wenn auch der Haupthandel zur See in den Hnden der Phnizier lag, so entwickelte sich bald der Stand der Kaufleute und Schiffer und damit der griechische Handel. Die Blte-zeit der mykenischen Kultur ist der erste Hhepunkt in der Entwicklung der Griechen. Diese Kultur stirbt dann aber ab und erst allmhlich steigt die griechische Kultur wieder zu neuer Blte empor. 28. Die Beldenfnge. Die griechische Heldensage lehnt sich unter Vermischung mit mythischen Vorstellungen an jenes Zeitalter an. Die wichtigsten Erinnerungen sind in folgenden Sagenkreisen vereinigt: dem troischen Sagenkreis nebst den Sagen, die von der Rckkehr der Helden besonders des Odysseus handeln; dem Sagenkreis, der sich an die Fahrt der Argonauten anschliet; dem thebanischen Sagenkreis, dessen Mittel-Punkt dipus ist, und den Sagen, die von dem athenischen Heros Theseus berichten. Die Entstehung der Heldensage entspricht genau der der ger-manischen Heldensage, wie sie in dem ostgotischen, hunnischen, frnkischen und in anderen Sagenkreisen vorliegt. Die dichterische Aufzeichnung erfolgte hier wie dort spter. B Das griecfiifcfie Mittelalter: Die Zeit von der doriicfien Wanderung bis zu den Perlerkriegen (500) Die Wanderungen. tz 29. Die dorifche Wanderung. Die mykenische Zeit endet mit der dorischen Wanderung, einem Ereignis, das chronologisch nicht genau zu bestimmen, aber wohl in der Zeit von 12001000 v. Chr. anzusetzen ist. Aus unbekannter Ursache vielleicht weil sie von anderen Vlkern gedrngt wurden setzten sich die am Olymp wohnenden Dorier in Bewegung und der grte Teil zog zum Peloponnes. Nur ein kleiner Rest blieb in der Landschaft Doris. Durch diese Wanderung ersolgte eine nderung der Bevlkerung in allen Teilen Griechenlands auer in dem abgeschlossenen Arkadien. Statt geschichtlicher Kenntnis haben wir von diesem ganzen Vorgang nur sagenhafte berlieferung. Die Fhrer der Dorier sind drei Brder, Nachkommen des Herakles. Daraus erklrt sich die Bezeichnung der dorischen Wanderung als Rckkehr der

7. Allgemeine Weltgeschichte - S. 32

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
32 Griechische Geschichte. schaft wie Wein, l. Wolle. Da nun fr die meisten griechischen Staaten noch die auerordentlich gnstige maritime Lage hinzukam, mute sich allmhlich der Handel zu einer Blte entwickeln, da er mit dem der Phnizier wetteifern konnte. So streben denn ein politisch wie kulturgeschichtlich wichtiges Ereignis die Griechen danach, in ihrer kolonisatorischen Ttigkeit der den ganzen Bereich des Mittel-meeres sich auszudehnen; und weuu auch die meisten Kolonien tut Gegensatz zu den als Handelsfaktoreien gegrndeten phnizischen Ansiedlnngen zunchst Ackerbaukolonien waren und zum Teil erst all-mhlich zu groen Handelspltzen sich entwickelten, so ist doch daran festzuhalten, da schon von vornherein die Koloniengrndnngen mit dem kommerziellen Fortschritt zusammenhangen. Auer dem Mutterland ist sehr bedeutsam an dieser 2. Kolonisation infolge der rascheren Be-Vlkerungszunahme und der rascheren wirtschaftlichen wie politischen Ent-Wicklung das koloniale Hellas beteiligt; so grndete z. V. Milet der 80 Tochterstdte. Srsonie Bei der beabsichtigten Grndung einer Kolonie wurde zunchst die zur Zustimmung des delphischen Orakels eingeholt, dann eine Bekanntmachung Mutterstadt. Teilnahme an der Auswanderung erlassen und ein Leiter der Auswanderung (oixiorijs) ernannt, der vor allem die Verteilung von Gnrnd und Boden der neuen Pflanzsttte vorzunehmen hatte. Die Pflanzsttten waren zwar politisch unabhngig von der Mntterstadt. standen jedoch in einem Piettsverhltnis zu dieser, das sich in kritischen Zeiten als politisch bedeutsam erwies. Dies Piettsverhltnis wurde dadurch auge-deutet, da ein Feuerbrand vom Prytanenm (Rathaus) der Mntterstadt mitgenommen wurde, an dem das Herdsener der Kolonie entzndet wurde. Der Kultus des Heros der Mutterstadt wie die Verehrung der heimischen Götter ging auf die Tochterstadt der; zu den Festen schickte die Tochter-ftabt ihre Vertreter und lie Gaben berbringen, die Gesandten der Mutter-ftabt erhielten in den Versammlungen der Kolonie Ehrenpltze; die Mnzen glichen einander in Prgung und Zeichen. bersicht Im Norden des gischen Meeres grndeten die Bewohner des griechischeenbischen Chalcis der 30 Städte auf der Chalcidice. Weiter stlich lag Kolonien, in Thrctcien die Kolonie Abdera, das im Altertum eine hnliche komische Berhmtheit hatte wie bei uns Schilt)a. An der Propontis und am Hellespont lagen Sestus, Abydns, Eyzikus, Lampsakus, am Bos-porus Byzanz und Chalcedon. Die Kolonien im Gebiete des Schwarzen Meeres stammen fast alle von Milet ab. Die wichtigsten sind Trape-znnt und Sinope au der Sdkste. In Afrika lag in gypten die Handelsstadt Naukratis, in Libyen Cyrene. In Spanien ist Saguut, in Sdgallien Massilia als Ko-lonie zu nennen.

8. Allgemeine Weltgeschichte - S. 1

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Einleitung. 1. Begriff und Umfang der Gefchichte. Die Geschichte hat die Fortschritte der Menschen als politischer und kultureller Wesen zum Gegenstande; politische und Kulturgeschichte sind also ihre beiden Hauptgebiete. Erst wenn ein Volk in die Kultur eintritt, wenn es fr die Weiterentwicklung der Menschheit eine Rolle zu spielen ansngt, wird es als Kulturvolk geschichtlich, während sein prhistorischer Zustand als Naturvolk der ethnographischen nicht der eigentlich geschichtlichen Betrachtung verbleibt. Der wichtigste Vorgang im Leben eines Volkes, der es in den Bereich genauerer geschichtlicher Betrachtung rckt, ist gemeinhin der bergang vom Nomadenleben zur Sehaftigkeit. Damit erst sind die Ansnge eines geordneten Ackerbaus, der Grundlage aller Kultur, mglich, damit erst wird die Teilung der Arbeit ntig, aus der der Fortschritt aller Kultur beruht, und damit erst ist auch die Vorbedingung fr die Ausbildung einer staatlichen Gewalt, der Hterin aller Kultur, gegeben. Der erste bergang dieser Art vom Nomaden- zum sehaften Leben erfolgte, so weit wir wiffen, in den Flutlern des Nil und des Euphrat und Tigris, wo in der Fruchtbarkeit des Bodens die Vorbediuguug znm Ackerbau sich darbot. Unter den geschichtlich wichtigen Vlkern stehen die Jndogermanen, eine Gruppe von Vlkern, die nach sprachlicher Verwandtschast zusammengehren, und unter diesen wieder Völker des europischen Zweiges derselben. an erster Stelle. In vorgeschichtlicher Zeit mssen die indogermanischen Völker aus einer gemeinsamen Urheimat, die in Kleinasien oder an der mittleren Wolga oder an der mittleren und unteren Donau zu suchen ist. ausgewandert sein. Vor ihrer Trennung hatten sie schon eine gewisse Kulturstufe erreicht, wie die Sprachgeschichte ergibt. Sie waren Hirtenvlker mit einem geregelten Familienleben und den Anfngen einer Gottesverehrung. Sie rechneten nach dem dekadischen Zahlensystem. Unter den indogermanischen Vlkern sind in Asien die Inder im Pendschab, die Meder und Perser in Iran und die Armenier, in Europa die Griechen, Rmer, Kelten, Germanen, Slaven zu nennen. 2. Die gefchichtlichen Völker des Altertums. Der Schauplatz der Geschichte des Altertums, die antike Welt, umfat die Lnder um das Mittelmeer. Unter den Vlkern des Altertums haben die Griechen und Rmer, die, wie gesagt, zu dem europischen Zweige des indogermanischen Sprachstammes gehren, eine Entwicklung genommen, die sie nnbe- Weltgeschichte fr die Oberstufe d. Studienanst. 1. Bd. 1

9. Allgemeine Weltgeschichte - S. 37

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Der Zusammenhang unter den Griechen. 37 sein. Die Wnde waren in bunter Pracht mit allerlei Metallplatten bekleidet. Die Tracht war einfach. Man trug ein hemdartiges Unter-ģe^na> gewand, Sandalen und einen Mantel und zwar die Männer die Chlaina, ein wollenes oder bei den Vornehmen ein leinenes Oracht-gewand, die Frauen den gegrteten Peplos. Die Frauen trugen auch ein das Hinterhaupt bedeckendes Kopftuch. Die Hauptnahrung bestand Nahrung, in Brot und Fleisch von Haustiereu. Die Hausfrau ist vor allem be-Die^Beschf-schftigt mit Spindel und Webstuhl. Da die griechische Frau aber de^Frau. in dieser Zeit nicht eine ganz untergeordnete Stellung einnahm, zeigen uns die herrlichen homerischen Gestalten der Penelope, der Phakenknigin Arete und ihrer Tochter Nausikaa. Einen eigentlichen Unterricht ge=gj^eimg nossen die Kinder nicht, und der Knabe wurde auer in der Fhrung der Waffen nur in etwa in Musik und Tanz ausgebildet. Aber der Ahnen Tugend galt als Vorbild und immer der erste zu sein und hervorzuragen vor den andern"x), war das ideale Ziel aller Erziehung und Ausbildung. Der Bestattung der Toten ging die Ausbahrung und die Totenklage voraus. Der Tote wurde nicht begraben, sondern auf dem Scheiterhaufen fl a un0' verbrannt mitsamt allerlei Gerten, Lieblingstieren und bisweilen auch Kriegsgefangenen. Die Asche wurde in einer Urne geborgen, der der nach altem Brauch ein Grabhgel mit einem Stein oder einer Sule errichtet wurde. Zu Ehren des Toten fanden Opfer und, wie des Patroklus Totenfeier zeigt, oft recht prunkvolle Leichenspiele statt. Die Gtterverehrung hat bei Homer noch vielfach den Charakter der primitiven Zeit. Die Altre wurden unter alten Bumen oder auf Gipfeln der Berge errichtet; doch sindett sich bei Homer schon Tempel. Jeder Hausvater ist Priester. Im Mittelpunkt aller religisen bung steht das Opfer. Das Massenopfer fr das ganze Volk ist die Hekatombe. Ein Teil des Fleisches wird den Gttern verbrannt, das brige beim Festmahl genossen; beim Shnopser allerdings wird das ganze Tier ver-brannt. Auer dem Opfer spendete man den Gttern Weihgeschenke. Von Bedeutung waren die Seher sowie die Orakel. Der Zufammenhang unter den Griechen. 33. Zufammenhang trotz nationaler Zerrissenheit. Die 9tat^""ate Griechen Haben es nie zu einer staatlichen Einheit gebracht. Die politische rissenheit. Zerrissenheit war in der Natur des Landes, in Stammesunterschieden. Parteigegenstzen, wirtschaftlicher Eifersucht die wie im 7. Jahrhundert zwischen Ehalcis und Eretria, ferner zwischen Kroton und Sybaris sogar zu langdauernden blutigen Fehden fhrte vor allem aber auch in der berspannten Freiheitsidee der Griechen begrndet. Volle Befriedigung fand a'iev giozeveiv y.ai vttsiqo/ov e'fifievai al/Mr.

10. Allgemeine Weltgeschichte - S. 38

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
38 Griechische Geschichte. dieser tief im hellenischen Volkscharakter wurzelnde Trieb nach individueller politischer Gestaltung in der Ausbreitung der Griechen der die ganze Mittelmeerkste. Nirgends hat die Kolonisation zu greren Staaten-bilduugeu unter der Mutterstadt als Haupt gefhrt. Dennoch fhlten tstm Griechen als ein Volk durch die gemeinsame Sprache und Denk-weise, die gemeinsamen Ideen in Dichtung und Sage, die gleichen reli-gisen Anschauungen, die Gleichheit des Geschickes, die gleiche Kultur-Entwicklung und die Gemeinschaft des Namens Hellenen oder Panhellenen im Gegensatz zu allen Nichthellenen, den Barbaren. Gerade im Zeitalter der Kolonisation erstarkte das nationale Bewutsein. Durch die gegen-feitige Berhrung infolge des Handels und Verkehrs und durch den Gegensatz zu den fremden Nationen wurde in den Griechen die Idee der Nation, eines gemeinsamen Vaterlandes lebendig. Den sichtbarsten. Ausdruck fand die nationale Zusammengehrigkeit in drei Einrichtungen: den Tempelvereinen oder Amphiktyonien, den Nationalspielen und den Orakeln. Polythciz- 34. Die griechifche Religion und Ibythoiogie. Gar leicht muj- geht ein Volk, das anfangs dem Monotheismus huldigt, durch die Personifikation der Naturkrfte zum Polytheismus der. Ein weiterer Schritt ist, da diesen Naturgottheiten menschliche Eigenschaften in Anthropo- idealer Vollkommenheit beigelegt werden (Authropomorphismus). Auf "muf.18' dieser Entwicklungsstufe finden wir die griechische Mythologie schon bei Homer. Durch den Genu von Ambrosia und Nektar erlangen die Götter Unsterblichkeit und ewige Jugend und Kraft, also das, was dem Hellenen als der Inbegriff der hchsten Seligkeit erschien. Der Zwiespalt, einer-seits die Götter als bermenschlich anderseits sie mit menschlichen Eigen-schaften ausgestattet und menschlichen Verhltnissen unterworfen zu denken, fhrte in der Religion zu steten unlsbaren Schwierigkeiten. Die Abstam- Die vermenschlichten Götter mu matt sich in der Zeit entstanden be"ftter. denken. der die Abstammung der Götter finden wir bei den Griechen zwei Auffassungen, deren lteste Vertreter Horner und Hesiod sind. Horner sieht im Ozean den Urgrund alles Seins und den Vater der Götter. Hesiod fhrt in seiner Theogonie die ganze Natur auf das Chaos zurck, das man spter teils als den leeren, unermelichen Raum teils als schlammige Urmaterie fate. Aus dem Chaos entstehen Uranus und Gaea (Himmel und Erde). Sie haben sechs Shne und sechs Tchter, die Titanen, die offenbar als Personifikationen der Natnrkrfte aufzu-fassen sind. Andere Kinder, die Giganten, werden von spteren Dichtern oft mit den Titanen verwechselt, so da neben die Titanomachie die Gi-gantomachie tritt. Einer der Titanen. Kronos, gewinnt die Herrschaft, wird aber von feinem Sohne Zeus gestrzt und samt den anderen Tu tonen in den Tartarus geworfelt. Diese Auffassung darf man wohl auf gelehrte Spekulationen zurckfhren. Uranus und Gaea sind
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